11/15/2013

WIE DIE BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT DISKRIMINIERT.

ursprünglich veröffentlicht am 15.12.2008

Der Reisekonzern TUI pflegt über die Bundesagentur für Arbeit (im Folgenden BAA) in Bonn regelmässig Reiseleiter für das Ausland anzuheuern über die Katastrophenwebsite Jobboerse. (Diese Website befindet sich auf dem Niveau Web 1997; sie ist eine absolute Lachnummer: keine Email Job-Alerts, kein RSS, ein Suchformular mit astronomischen Ausmassen. So etwas kann nur aus dem Hirn deutscher IT Dummdödel stammen.)

Die BAA ist hier ein verlässlicher Partner, wie sie überhaupt ein verlässlicher Partner in Sachen ‘SKANDAL’ ist. Man tippe nur einmal unter http://www.google.de die Keywords “skandal bundesagentur für arbeit” ein und …. hey Baby!

Im Oktober bewarb ich mich als Reiseleiter für die TUI auf der Website der Jobbörse. Die Vorauslese findet also bei der BAA statt und zuständig ist hierfür:

Nadine Zirbes-Sala

Arbeitgeberservice – 131.D

Arbeitsvermittlerin Arbeitgeberservice

Tel: 0228 / 713 – 1477

Fax: 0228 / 713 – 270 14 60

E-Mail: employers-service@arbeitsagentur.de

http://www.ba-auslandsvermittlung.de

Bundesagentur für Arbeit

Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV)

Villemombler Str. 76

53123 Bonn

_______________________________________

Ich sandte also am 23. Sept. meine Bewerbung mit CV an die Emailadresse <ZAV-Bonn.Employers-Service@arbeitsagentur.de>. Genau 2 h 20 später kommt folgende Antwort:

Sehr geehrter Herr …….,

vielen Dank für Ihre Bewerbung. Um die Gleichbehandlung aller Bewerberinnen und Bewerber sicher zu stellen, möchte ich Sie bitten, zusätzlich zu Ihren eigenen Unterlagen unseren Personalbogen auszufüllen und uns diesen ebenfalls per mail zu übersenden. Sie finden den Bogen unter :http://www.ba-auslandsvermittlung.de/lang_de/nn_3018/DE/Veranstaltungen/Hamburg/261108-Hamburg.html am Ende der Seite.

Sie erhalten dann von uns einen Zwischenbescheid. Einladungen werden wir ab ca. Ende September versenden.

Ich bedanke mich noch einmal für Interesse und verbleibe

Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag
Nadine Zirbes_Sala

____________________________________________________

Aha, es geht also um Gleichbehandlung aller Bewerberinnen und Bewerber. Das ist lobenswert. Also was steht auf der Website zu der der Link führt??

Der Link am Ende der Seite führt zu besagtem Word Dokument, dem Personalbogen, den man ausfüllen soll.

Hier das Download Word Doc als Ausschnitt. Der Rest des Docs fragt nur noch einmal ab, was man ohnehin schon mit seinem CV eingesandt hat. Redundanz ist die Arbeitsgrundlage bei den BAA Bimbos:


















Da wird gefragt nach:

  • Geburtsdatum

  • Geschlecht

  • Anzahl der Kinder im Haushalt (!)

  • Geburtsname (!)

  • Staatsangehörigkeit (!) – es lebe der Rassismus in D-Land

  • gesundheitliche Einschränkungen

  • “Sind Sie oder waren Sie in einer Agentur für Arbeit / Jobcenter / ARGE / Kommune arbeitslos gemeldet?  ja – nein”

  • “Wenn ja, bei welcher:  ___”

  • “Ihre Kundennummer (falls bekannt):  ____”

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Wertes Fräulein Doppelnamen Nadine Zirbes-Sala,
Es gibt ja Leute, die fallen mit der Waschmaschine ins Haus, aber die Frage nach Zugehörigkeit zur ARGE oder Sonstiges kann man doch dezenter gestalten. Also mit anderen Worten weniger behörden-plump.
Fräulein Doppelnamen, schon mal was vom D-Wort gehört? Richtig, ich merke Sie denken jetzt mit. Genau: DATENBANK. Da schaut man dann klammheimlich nach.
————

Das Ganze wohlgemerkt um Gleichbehandlung aller Bewerberinnen und Bewerber zu gewährleisten.
In den USA wäre eine Agentur/ Firma mit solchen Frage in fucking deep shit. Im Rassisten- und Diskriminandenland D-Land muss das nicht unbedingt sein.

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Ich sende also am 24. Sept. das ausgefüllte Word Doc. als Attachment an Nadine um 9.44. In erschreckendr Schnelle bestätigt Nadine um 11.04 des gleichen Tages den Eingang: “Vielen Dank … Einen Bescheid werden wir ab ca. Ende September versenden …”
Mir war mit 98%er Sicherheit klar, dass nun eine Absage kommt.

Zum Zeitpunkt meiner Bewerbung stand die Zahl der Zugriffe (diese Zahl befindet sich am Ende einer Jobannonce unten rechts) auf 659.

Im Absageschreiben v. 01. Okt. 09 schreibt Nadinchen von der BAA “Es haben sich mehr Interessenten für die Veranstaltung beworben, als aus Kapazitätsgründen teilnehmen können. Wie bereits angekündigt, mussten wir daher in Kooperation mit dem Arbeitgeber eine Vorauswahl treffen. Wir müssen Ihnen leider mitteilen, dass wir Sie aufgrund der Zahlreichen Bewerbungen und des geforderten Berufsbildes des Arbeitgebers nicht in die engere Wahl  nehmen konnten und Sie dementsprechend nicht an der o.g. Veranstaltung (am 26. Nov. – mein Zusatz) teilnehmen können. …”

Die Behauptung im Schreiben “Wie bereits angekündigt, mussten wir daher in Kooperation mit dem Arbeitgeber eine Vorauswahl treffen.” ist natürlich falsch und wurde nie irgendwo erwähnt.

Ich kontrollierte danach mehrmals, ob die Annonce noch live war, denn es war offensichtlich, dass Nadinchen log. Natürlich war sie das. Am 22. Oktober und am 07. Nov. betrug die Zahl der Zugriffe 1447!
Die Annonce war noch live bis zum ca. 20. Nov. auf der Website ‘tui-service.com’.

Schicke nach dem Erhalt des Absageschreibens am 08. Okt. eine Email an Nadinchen mit der Bitte, mir die Gründe für die Absage mitzuteilen. 15 Jahre im Tourismus in Asien, 1,5 Jahre als Man. Director in einem 250.000 Dollar Joint Venture und 8 Jahre als Profi-Reiseleiter in den Ländern Bhutan, Indien, Ladakh, Nepal und Tibet und verhandlungssicheres Englisch. Das bedarf schon einer Verbiegungen, um hier keine irgendwie geartete Qualifikation zu entdecken.

Was macht Nadinchen? Oh, ganz einfach, sie bleibt maulfaul und antwortet nicht.

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