ursprünglich veröffentlicht am 20.12.2008
Pünktlich wie versprochen kommt der Termin für Mitte November in den Räumen der Ingeus in der Karlstrasse in München. Die Räumlichkeiten sind gross und sehr offen gehalten. Da ist gleich rechts ein Grossraumbüro mit so ca. 12 Rundbürotischen für je drei Mitarbeiter. Es wuselt etwas, und man kann sich nicht helfen, es hat so die Stimmung von Boiler Room. No kiddin’. Es lohnt sich die Mitarbeiter anzusehen, wie sie gekleidet sind (dies ist nicht hochnäsig gemeint, sondern schlicht beobachtend. Es gibt schliesslich das amerikanische Sprichwort ‘Wenn die Ebbe kommt, sieht man wer nackt schwimmt.’). Insbesondere einige junge Männer fallen ins Auge. Ein wenig aalglatt, schmierige Freundlichkeit, so etwa der Versicherungsvertreter oder einer vom MLM.
Was aber gleich ins Auge sticht, ist das Alter der Mitarbeiter, und das konnte man schon vorher wissen, wenn man die Stellenannonce der Fa. Ingeus am 18./19. Okt. in der SZ gelesen hatte. Diese sind ausnahmslos jung. Ja, Deutschland ist ein Diskriminantenland. Aber dies nun doch die Firma, die Langzeitarbeitslose in die Arbeit bringen möchte. Firmenslogan: “Work First”. Und warum fängt Ingeus da nicht im eigenen Haus an? Komisch, nicht wahr Herr Dr. Teichmann?
Nach ein bischen Warten geht es los. In Gruppen. In einen Raum. Rundbestuhlung, zunächst stellen sich zwei junge Damen der Ingeus vor, die eine etwas ernst und steif. Dann folgt – mein Gott diese Firmen sind immer so einfallsreich (Johnny Bunko lässt grüssen) – die gegenseitge Vorstellung. Schlussendlich wird dann jede/r seinem Ingeusmitarbeiter zugeteilt. Nicht Mitarbeiter, sondern “Advisor”.
Und wie es losgeht schaut das nicht besonders ingeniös aus. Alexander Brüch fragt mich wieder nach meinen Daten. Ja aber Junge, die Daten sind doch schon seit ewigen Zeiten bei der Arge. Schon mal was von Import Funktion beim Computer gehört?? Und beide Firmen benutzen doch Microschrott.
(mehr kommt)
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