11/15/2013

MAIL AN INGEUS V. 16.12.08 – UNBEANTWORTET

ursprünglich veröffentlicht am 12.1.2009
cc an Herrn Rott (Arge)



Sehr geehrter Herr Brüch,

Herzlichen Dank zunächst für Ihr Schreiben vom 16. Dezember und der Einladung zu einem Gespräch am 19. Dez. Es besteht auch kein Grund, die Arge hier nicht von vornherein mit einzubeziehen, was ich hiermit tue.


Ich hatte aufgrund meines bisherigen beruflichen Werdeganges ein starkes Interesse an der Weiterbildung „Praxistraining Tourismus” bei der Fa. Didact geäussert. Wie Sie mir in Ihrer Email vom 12. Dez. hierzu mitteilten, liegt der Fokus bei Ingeus nicht in der Qualifizierung. Mir war bei Unterzeichnung der Eingliederungsvereinbarung am 16. Okt.  - hier wurde ja die Fa. Ingeus lediglich von einem Arge Mitarbeiter allgemein vorgestellt - nichts bekannt über die Leistungen der Fa. Ingeus und die Leistungen, die Ingeus nicht bietet. Es ist ein seltsames Procedere eine Vertragsunterzeichnung zu verlangen, und Inhalte der Leistungen des Unternehmens erst einen Monat später kundzutun in den Räumen der Ingeus. Missverständlich auch insofern als das Programm unter dem Mantel der Fa. Kompaqt geführt wird und diese zumindest in früherer Zeit Weiterbildungskurse bot.


Das Weiterqualifizierung nicht Geschäftsinhalt der Ingeus ist, muss ich so hinnehmen, wiewohl ich hier ein Manko sehe angesichts der aktuellen Verlautbarungen des Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS). Aber es würde wahrscheinlich mit dem Geschäftsmodell der Ingeus konfligieren, basierend auf einem ROI innerhalb von 10 Monaten.


Wie Sie sicherlich wissen, hat die Bundesregierung ein begrüssenswertes Engagement gezeigt in Sachen Arbeitmarktpolitik.





Ältere im Blickpunkt


“Vor dem Hintergrund des fortschreitenden demografischen Wandels wird es immer wichtiger, die Beschäftigung von älteren Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen zu fördern. Dazu zählen Weiterbildungsmöglichkeiten ebenso wie altersgerechte Arbeitsbedingungen.”





Die Bundesregierung und hier das BMAS hat jüngst weitreichende Massnahmen für die “Perspektive 50plus – Beschäftigungspakte für Ältere in den Regionen” angekündigt, und da heisst es:


Unterschiedliche Wege werden beschritten, um älteren Langzeitarbeitslosen eine faire Chance am Arbeitsmarkt zu bieten.


“Perspektive 50plus” verfolgt einen lernenden Ansatz. An der Umsetzung des Programms sind nicht nur die hauptverantwortlichen Arbeitsgemeinschaften und kommunalen Träger einbezogen, sondern auch die Partner der regionalen Netzwerken. Wichtige Partner sind Unternehmen, Kammern und Verbände, kommunale Einrichtungen und Bildungsträger, Politik, Gewerkschaften, Kirchen und Sozialverbände.”


Oben im selben Artikel heisst es: “Mit der Fortführung in den Jahren 2008 bis 2010 sollen die Beschäftigungschancen der älteren Langzeitarbeitslosen weiter verbessert. Die zweite Programmphase fördert der Bund mit rund 275 Millionen Euro.”


Angesichts der Tatsache, dass der Tourismus auch weiterhin überproportional wachsen wird, und ich auf mittlerweile 18 Jahre Erfahrung im Tourismus zurückblicken kann, und hier insbesondere im stark wachsenden Segment ‘Asien’, sehe ich hierhervorragende Beschäftigungsmöglichkeiten. Einzig eine Qualifikation in einer oder mehrerer CRS wie Amadeus oder Galileo wären geboten. Ich zitiere folgendes PDF: “Ein zentrales Augenmerk richtet sich hierbei auf den Aspekt der Qualifizierung. Denn zu viele Ältere verfügen nur noch über ein veraltetes, defizitäres oder am Markt nicht mehr nachgefragtes Qualifikationsprofil, was ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt erheblich verschlechtert.


… Was nötig ist, sind individuelle Problemanalysen, eine Beachtung der variablen Rahmenbedingungen und maßgeschneiderte Maßnahmen.


… Wenn es gelingt Angebot und Nachfrage – insbesondere im Hinblick auf erforderliche Qualifikationsprofile – auf dem Arbeitsmarkt zusammenzuführen, kann aus einem von vielen apostrophierten Fachkräftebedarf, der bei genauerem Hinsehen meist auch ein Qualifizierungsmangel vorhandener Fachkräfte ist, ein für alle Seiten spürbarer Mehrwert resultieren.”



Nun hatte ich Anfang dieser Woche Herrn Rott von der Kursmöglichkeit bei der Fa. Didact informiert und ich bin guter Dinge. Wenn Sie der Meinung sind, ich sei verpflichtet zu dem Gesprächstermin am 19. Dez. zu kommen, dann habe ich hier meine juristischen Bedenken ob der Rechtsverbindlichkeit meiner Unterschrift unter die EV (siehe oben). Wir können das gerne juristisch klären lassen, denn ich bin ohnehin auf der Suche nach einem Anwalt, da ich Klage gegen die Bundesagentur für Arbeit in Bonn wegen Diskriminierung anstrengen werde.


Sie schlagen in Ihrem Schreiben ein Gespräch vor. Da Ingeus eine mir nicht näher bekannte Zahl von befristeten Mitarbeitern beschäftigt (siehe Stellenannonce in der SZ v. 18./19. Okt 2008) würde ich von Gesprächen absehen wollen und vielmehr ausschliesslich alles schriftlich gefasst sehen. Dies würde eventuelle Missverständnisse, die sich im verbalen Feld nun einmal ergeben können, ersparen.


Sollten Sie, werter Herr Brüch, doch noch für genannten Kurs eine Möglichkeit sehen, so wäre ich sehr erfreut. Eine kurze Email würde meine vorweihnachtlichen Freuden immens steigern.



Mit besten Grüssen


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Die Email blieb sowohl von der Ingeus als auch von der Arge München unbeantwortet!

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