3/02/2015

Hartz IV ist ein Investitionsdesaster und kann nicht überleben

Vorabbemerkung

Mit Einführung des Euro verlor DE seine unabhängige Zentralbank, also die Fähigkeit souveränes Geld zu kreieren. Diese liegt nun bei der EZB und umfasst alle Mitgliedsstaaten der Eurozone und d.h., DE kann nicht bei Bedarf Geld Ab- oder Aufwerten. Dies kann nur über die Lohnkosten geschehen und hier kommt Hartz IV ins Spiel.

Ein Staat ohne eine souveräne ZB kann sich nur über Steuern und Schulden, also Anleihen, finanzieren. Ein Staat mit souveräner ZB, die eine nichtkonvertible Währung (also nicht tauschbar in Edelmetalle o.ä.) emittiert und ohne Schulden in einer fremden Währung, hat diese Schranken nicht. Ein solcher Staat braucht auch keine Steuern zu seiner Finanzierung, denn er emittiert ja sein eigenes Geld.

Warum ist Hartz IV ein Investitionsdesaster?

1,3 Millionen Menschen sind Aufstocker und beziehen einen Aufstockausgleich, um leben zu können. Dieser Aufstockbetrag, wobei die Höhe hier keine Rolle spielen soll, da es lediglich um die Erklärung und nicht die Gesamtkosten gehen soll, wird aus Steuergelder gedeckt. Falls diese unzureichend sind über Verschuldung.

Das bedeutet, der Staat nimmt sein eigenes Geld, um diese Aufstockungen zu decken. Das ist grob gesagt nicht weiter tragisch, denn der weitaus grösste Teil fliesst ohnehin wieder zurück in die Wirtschaft. Aber Teile dieses Aufstockungsbetrages finanzieren indirekt die Steuer- und Sozialabgaben, die an den Staat wieder zurückfliessen und da es sich um sehr niedrige Gesamtmonatsverdienste handelt, wird entsprechend die Rente in der Zukunft sehr gering sein. Sie wird dann mit Sicherheit so gering sein, dass die Renten ebenso wieder aufgestockt werden müssen (1), um ein einigermassen menschenwürdiges Leben zu garantieren. Man bedenke, die Rentner sind eine umschmeichelte Wählerschaft. Dies ist die denkbar schlechteste Geldinvestition, die ein Staat machen kann, denn es ergibt sich eine Negativrendite.

Auf die deutsche Gesamtwirtschaft bezogen bedeutet dies folgendes: um seine permanenten Exportüberschüsse zu finanzieren, also mit seinen Waren im Ausland konkurrenzfähig zu sein, muss DE die Löhne entsprechend niedrig halten und Teile seiner Überschüsse in verlustbringende Zukunftssicherung seiner Bevölkerung investieren und dies bei sich verschlechternder Demografie. Dies ist Irrsinn und hierin liegt das Ponzi System. Ex-Sozialrichter Borchert prophezeit eine sozialpolitische Katastrophe bis 2030. Diese könnte schon in zehn Jahren sich zeigen, denn nach nunmehr 10 Jahren Hartz IV, das in DE auch noch als Erfolg gefeiert wurde, liegt der Prozentsatz der Armen bei 20% und die anhaltend deflationäre Wirtschaftslage im gesamten Euroraum spricht für eine Verschärfung. Inflation lässt sich leicht bekämpfen, Deflation dagegen weitaus schwerer und langwieriger.

Das Dell Modell jemand?

Warum Hartz IV ein Investitionsdesaster ist und nicht von Dauer sein kann, lässt sich leicht an einem Beispiel aus der Computerbranche erklären: DELL. Dell dominierte Ende der 90er und den ersten Jahren in 2000 aufgrund seiner Preispolitik basierend auf traumhaften Zahlungsbedingungen an seine Zulieferer von bis zu 180 Tagen. Dell erhielt heute für einen verkauften PC sofort Kohle und zahlte die Zulieferer bis zu sechs Monate später. Das war ein wahnsinniger, zinsbringender Cash Flow. Es gab Investmenthäuser, die empfahlen Dell Aktien, wenn man den gesamten IT-Bereich spielen wollte, und zwar nur Dell! Dann kam HP, kopierte das ganze und der Rest ist Geschichte. Billigmodelle lassen sich immer kopieren und dies kann auch dem deutschen Hartz Modell blühen und nicht zu vergesssen sind die Wechselkurse.

Hohe Aussenhandelsüberschüsse sind meist verbunden mit schlechten Inlandsinvestitionen.


(via Coppola)
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(1) vergleichbar in fallende Kurse hinein weiter zu kaufen oder besser: never catch a falling knife.

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