2/28/2015

Hochinflationäre Dummheit bei FAZ in deflationären Zeiten

Nach den ganzen Griechenland-Hetzartikel war es, so befanden die Schreiberlinge der Main-Gazette a der Zeit, dem teutonischen Feel-Good-Factor das Wort zu reden, sprich einen Artikel zu lancieren. Autor nicht bekannt, dafür der Titel:


Gute NachrichtenEin Hoch auf uns

Es gibt mehr Arbeit. Die Löhne steigen. Der Konsum wächst. Aus Deutschland kommt eine gute Nachricht nach der anderen. Wir haben ein paar zusammengestellt: Aller guten Dinge sind sieben.

Selbstverfreilich darf das Bild der Fussballweltmeister nicht fehlen und dann gehts rann an die sieben Punkte:

1. Starker Zuwachs der Billiglohn-Jobs liest sich bei FAZ 'Die Arbeitslosigkeit sinkt und sinkt.'
2. Kaufrausch
3. Die Löhne brettern nach Norden. Genauer gesagt:
Der Anstieg der Tariflöhne hat entscheidend zu diesem Trend beigetragen, diese sind um 10,9 Prozent höher als noch im Jahr 2000.
4. Arm und Reich reichen sich mehr oder minder die Hand
5. Die Deutschen sind im Permanent-Orgasmus
6. Na endlich, jetzt kommts: der Export brummte so knallig wie noch nie
7. Der DAX kennt auch nur eine Richtung. Casino offen alle fünf Tage pro Woche. 


Kurz zu 4. die Behauptung nimmt sich seltsam aus angesichts der 20%, die in Armut leben, wie jüngst berichtet.

Aber die dümmste Behauptung ist die der Lohnsteigerung seit 2000 um krasse und fette 10,9% bis 2014.

Hier sind die Inflationszahlen von 2000-14 laut Destatis:


2000: 1,4 
2001: 2,0
2002: 1,4
2003: 1,1
2004: 1,6
2005: 1,6
2006: 1,5
2007: 2,3
2008: 2,6
2009: 0,3
2010: 1,1
2011: 2,1
2012: 2,0
2013: 1,5
2014: 0,9 

Das ergibt kumuliert über 15 Jahre 23,4% Inflation. Dem steht ein Lohnzuwachs über den gleichen Zeitraum von 10,9% gegenüber. Das ergibt eine Lohndeflation von 12,5%. Darin ist nicht die bei etlichen angefallene Steuerprogression enthalten.
Ein weiteres Beispiel für Qualitätsjournalismus in Deutschland.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.