5/10/2016

Frau Familienminister Schwesig, Deutschland möchte Migranten integrieren? Wir müssen schallend lachen.

Frau Familienminister Schwesig,

Auf der Website Ihres Ministeriums heisst es:

Gleichstellung und Integration

16 Millionen Menschen in Deutschland haben einen Migrationshintergrund,– knapp 20 Prozent der Gesamtbevölkerung. Das Zusammenleben mit ihnen hat Deutschland kulturell, wirtschaftlich und politisch geprägt. Um die damit verbundenen Chancen und Herausforderungen anzunehmen, braucht es eine zukunftsweisende und nachhaltige Integrationspolitik.

Die Hälfte der in Deutschland lebenden Menschen mit Migrationshintergrund sind Frauen. Die Bundesregierung will dazu beitragen, ihre Potenziale zu stärken, sie in ihren vielfältigen Lebensentwürfen wahrzunehmen und ihre gesellschaftliche und politische Teilhabe zu unterstützen.

Wunderbar, Frau Ministerin. Meine Tochter mit, ehem, Migrationshintergrund (1) ist auch geschmückt mit vielfältigen Lebensentwürfen zur gesellschaftlichen Teilhabe und für die Wegstrecke bis zum Erwachsenen.

Ein Jugendamt in München mit seiner Chefin Nicola Kummer teilt dies nicht ganz und wird bei diesen Ansinnen eher wortkarg. Genauer gesagt, scheint Nicola Kummer eine verbale Auszeit genommen zu haben und bezog das Sous-sol des Schweigens.

Es geht um die 'Wahrnehmung des Umgangsrechts' meiner Tochter, also Besuche ihrer asiatischen Mutter. Deren Kostenübernahme wurde unter etlichen Ausreden des Jobcenter  München immer abgelehnt. Dankbar erfuhren wir dann von der Jugendamtsleiterin Kummer, dass es hierfür einen Antrag gegeben hätte. Wir wurden ja schliesslich damals vom Jugendamt direkt angesprochen, dass solche Besuche für eine Heranwachsende wichtig seien.

Insbesondere, wie wir meinen, in einem für sie fremden Land mit bekannt unfreundlichen Menschen und einer Kultur, die sich hinter Gardinen klammheimlich abspielt mit Xenophobie und Ausländerhetze, genüsslich dargeboten in deutschen Medien, die sich selbst mittels der Deaktivierung der Kommentarfunktionen adaptiv und präventiv verlässlich gezeigt haben. En passant sei bemerkt, das Jugendamt hatte im Weiteren auch nie mehr irgend ein Interesse an meiner Tochter:  Migrant + Hartz = dispensable Randgruppe im Billig-Lohn Milieu in der neoliberalen Ökonomie Deutschlands oder auch der Shudra des christlichen Abendlandes, s'il vous plaît.

Nun schlug ich Frau Kummer vor, uns doch einfach einen solchen Antrag zuzusenden. Danach verschwand Mademoiselle zu unserer Kümmernis in der Versenkung. Sodann stiess ich auf dieses interessante PDF mit dem Titel 'kompetent und bürgernah' vom Jobcenter München! Unter der 'Arbeitsgruppe Kooperationsstruktur im Sozialbürgerhaus' ist Shiksa Nicola Kummer, die Leiterin des Jugendamts, geführt! Spontan assoziiere ich Kollusion oder von der Wiege bis ins Grab: Jobcenter, die Vampirkrake (2) der lebenslangen Diskriminierung.

Dieser Bobbemyseh liest sich im Wochenanzeiger euphemistisch so, beginnend mit einem Oxymoron:
Das Sozialbürgerhaus Pasing mit seinen zwei großen Bereichen, „Soziales“ und „Jobcenter“, besteht seit nunmehr zehn Jahren und betreut Bürger aus dem gesamten Münchner Westen. Abteilungen, wie die Fachstelle für häusliche Versorgung, Fachstelle Wohnen, Sozialpädagogik, Kindertagespflegebörse und Arbeitsvermittlung, haben ein offenes Ohr für die Probleme im Stadtbezirk und versuchen, für jeden hilfesuchenden Bürger die passende Lösung zu finden.
Als Chevalier dünkt mich, hatte vielleicht Nicola Kummer das Model 30%ige Quotenfrau missverstanden als Aufforderung, 70%ig im Keller der Maulfaulheit zu weilen? Meinen Sie, es bestünde die Möglichkeit, Frau Jugendamtsleiterin Kummer könnte die Zähne auseinander bekommen? Meinen Sie, motivierend auf die talentierte Behördendame aus der Millionendorfmetropole der Bauerntrampel-Provinz, in der eine Antidiskrimierungsstelle klammheimlich geschlossen wird, einwirken zu können?

Coda

Ich gedenke, in den Monaten Juli/August unseren persönlichen Erfahrungen über 'Integration in Deutschland' Pixelform angedeihen zu lassen für einen Blog Post. In englischer Sprache zwecks breiterer Leserschaft. Soviel darf ich vorab sagen: it will be a devastating account. Nicht zuletzt weil wir wegen dieser Skandalbehörde Jobcenter München mit Rechtsbrechern den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte anrufen müssen. Nicht zuletzt, weil meine Tochter im Oktober 2015 durch Münchner Polizisten im Nazi-Stil durchsucht und ihr Smart Phone beschlagnahmt werden sollte. Nicht zuletzt, dies basierend auf einer Online Strafanzeige unter falschem Namen von der IP Adresse 217.253.91.237 sinister lanciert.

Frau Ministerin, Deutschland möchte Migranten integrieren? Wir müssen schallend lachen.

Enchanté

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(1) Wenn ich mir erlauben darf, dezent subtil verbal-ästhetische Vorbehalte äussern zu dürfen ob der etwas unglücklichen Doppelassoziation 'Migration(s)' und 'Hintergrund'. 'Hintergrund' hat so etwas Opakes. Diese Kombination kann doch so manches nationalrepublikanisch geschwängerte Gemüt eines Urteutonen in xenophobe Wallungen bringen.
(2) Ich bekenne vor Scham errötend, dies von Matt Taibbi geklaut zu haben.

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