8/16/2014

Hätte Frank-Jürgen Weise gewusst, dass Spanier Ausländisch reden, dann ..

F-J Weise völlig perplex, dass Spanier Ausländisch reden
Da hatte Erfüllungsgehilfe Frank-Jürgen über zwölf Jahre einen Blechtopf auf dem Kopf und war in der Lage, seine krätzige Decke halbwegs sauber jeden Morgen zusammen zu legen und dampfgekochtes Essen recht manierlich in Gesellschaft - fragwürdiger Natur - einzunehmen; mit anderen Worten, er war gewappnet für nahezu alle Unbillen des Lebens,  als er dann doch frappanterweise einem, für ihn, Novum und gleichzeitig neuer Denkaufgabe sich gegenüber sah.

Ausländische Südeuropäer, so hatte man ihm berichtet, würden nicht deutsch sprechen. Das machte Frank-Jürgen zunächst einmal stutzig, hatte er sich doch auf dem Kasernenhof über etliche Jahre und einige Tage recht gut, wenn auch in etwas kruden, gedrungenen Sentenzen, mit anderen verständlich machen können.

Nachdem er dann so nach ein paar Tassen Käffchen in der Kantine der BAA das Ganze halbwegs überrafft hatte, sah er sich zaudernd geneigt

Pannen in der Integration von Ausländern irgendwie sehen zu müssen.

Flugs hatte er auch die Schuldigen ausgemacht, ganz ex-Soldat und Erfüllungsgehilfe, und das sah nicht gut aus für diesen sonst so vorbildlichen exportbekifften Mittelstand des deutschen Landes. Da sah er doch so etliche Firmen, "die noch nicht gut genug darauf vorbereitet waren, mit den Menschen umzugehen". Wer Frank-Jürgen kennt weiss, das bringt ihn unter dem Blechtopf schon gewaltig zum Rauchen.

Es pisst ihn schon an, wenn da manche in dem Billiglohnland D-Land einfach so Humanresourcen von A nach B transferieren können, ohne auch nur die entscheidende Frage zu stellen. Und diese lautet nach Franky Boy so:
"Es ist die Frage: Wird jemand auch im privaten Umfeld integriert, kümmert sich jemand um die Familie, wenn jemand nicht allein, sondern mit Angehörigen nach Deutschland kommt?"
Wie könnte man das deichseln? Naja, zum Beispiel wie wenn man einen schnuckeligen Hund so einfach auf der Strasse findet and Franky schöpft da aus seiner Erfahrung (und wo war die vorher?):
"Wir haben die Erfahrung gemacht, wenn man beispielsweise einen Spanier in abgelegene Orte holt, so fühlt er sich manchmal nicht auf Anhieb wohl und braucht seine Zeit, sich einzugewöhnen. Dann könnte man dafür sorgen, dass jemand eine Patenschaft für den neuen Kollegen übernimmt".
Ja, da könnte man dann so einen Spanier oder Griechen oder Portugiesen an die Leine nehmen und ein bisschen Gassi gehen. 

Aber Frank-Jürgen wäre nicht der FJ, wenn er nicht das Ganze durchschauen würde und die eigentlich Schuldigen kann er locker ausmachen:
"Da gab es teilweise unrealistische Erwartungen, die zu Enttäuschungen auf beiden Seiten geführt haben."
 Ganz aus dem Häuschen gerät er dann. als er noch hört, dass einige der Vermittler da auch noch Kohle gemacht haben. No shit.

Man täte Frank-Jürgen unrecht, wenn man ihn als doch recht beeindruckenden Naivling bezeichnen würde, aber er war schon erstaunt zu hören, dass da auch noch Formulare in eine andere Sprache zu übersetzen waren.

Insgesamt sei auch ein Trainingsrückstand zu konstatieren retrospektiv:
"Sowohl wir als auch die Unternehmen hatten noch zu wenig Übung, Menschen aus dem europäischen Ausland hier so unterzubringen, dass sie sich wohlfühlen."
Alles ist nun aber in Butter, denn MobiPro-EU wird jetzt unterstützt von dem Goethe-Institut.


Es gibt viele Menschen, die sich einbilden, 
was sie erfahren, verstünden sie auch.

Johann Wolfgang von Goethe


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