12/01/2014

Offene Email an Herrn Weise v. Arbeitsagentur re. Erpressung

Leitung@arbeitsagentur.de

cc JC Mitarbeiter, Stadt München


Offene Email

Guten Tag Herr Weise

Ich erlaube mir Ihnen heute, anlässlich einer erfreulichen Entwicklung auf dem Sektor Geschäftsausweitung zu schreiben. Es ist ja nicht gerade die Domaine einer Behörde, sich auf den weiten Senken und Hügeln des Business Enhancements zu engagieren, doch wirkt es erhebend, wenn eben solches, insbesondere in Mutti-Land, sich zu etablieren scheint.

Vielleicht ist es auch nur ein singulärer Event, doch gerade solche können Trendsetter sein, wenn sie auf fruchtbaren Böden einer sich stetig evolvierenden Paralleljustiz mit Namen SGB anzusiedeln in der Lage sehen und mit einem affinen Mindset komplementiert werden.

So erfreute mich ein beeindruckendes Œuvre in seiner visuellen Darstellung in nicht unlängster Vergangenheit, es handelte sich präziserweise um das Jahr 2012. Sie mögen sich flüchtig zu erinnern vermögen, als es doch das Jahr des Drachen war. Nun hat der Drache bei uns umgangssprachlich eine recht negative Konnotation ganz im Gegensatz zu Asien, meiner Heimat.

Womit mir nun wieder einmal elegant der Übergang zu meinem eigentlichen Sujet gelungen ist.

Darf ich Ihr geschicktes Auge auf die erste Seite eines recht exaltierten Briefes leiten. In didaktisch lenkender Weise erlaubte ich mir den relevanten Teil des Briefkopfes rot zu umranden, als sich dort recht plastisch rechts oben die Logos von drei Institutionen präsentieren, die Ihnen geläufig sein dürften.




So weit so gut werden Sie denken, wenn dieser Seite eines Briefes vom August 2012 sich nicht noch weitere angehängt hätten in dieser Totes-Holz-Korrespondenz. Auf selbigen folgenden Seiten, die Sie freundlicherweise hier einzusehen sich anschicken mögen, nahm die Essenz der Epistel eine recht eigenartige, sollte ich geneigt sein, sie schnodderig-rotzfrech oder eher scheissenblöd oder gar einfach feminin-dement nennen, Nuance an.

Kondensiert, wie Sie nun denke ich mittlerweile nach interessiert und vielleicht ungläubiger Lektüre haben eruieren können, handelt es sich um einen Brief zur Erpressung der kargen Summen von € 10.000,- (in Worten zehntausend).

Der Glaube, eine so gesellschaft engagierte und der Lohndeflation verpflichteten Behörde wie der Ihren, solle nun das Geschäftsfeld der kriminellen Erpressung entdeckt haben, quasi als neues Profit Center, würde mich unsäglich düpieren, der ich eine Rousseausche Erziehung geniessen durfte.

Ich sehe mit Interesse Ihrer schon jetzt von mir geschätzen Bewertung dieses Schreibens entgegen. In den folgenden Tagen werden ich mir erlauben, Sie von weiteren Vorkommnissen in Q4 2012 sowie gar jüngst 2014 zu unterrichten. Vorkommnisse, die nicht in das Bild eines demokratischen Staates passen und schon überhaupt nicht für einen Demokraten schicklich sind. Als mir nun als Coda doch mahnende Worte des feinsten deutschen Philosophen einfallen, T. W. Adorno.

Es findet ohne Zweifel Ihr wertes Placet, diese Kommunikation zwischen uns in das Englische übersetzt zu sehen, um den Entertainment Level des ausländischen Publikums zu elevieren.

Mit vorzüglichen Grüssen in dieser so vorweihnachtlichen Zeit

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