Detlef Scheele testet negativ auf Charisma |
Metaphoriken bergen manchmal die Gefahr, in ein Konnotationsschlagloch zu rumpeln und wenn man sich so wie der neue Nabob der @Bundesagentur als ziemlich exiganter Zeitgenosse gleich zu Beginn etabliert, sollte man zumindest vorab ein wenig literarisch reflektiert haben. Sonst wird sein Nachname noch zum Sobriket.
Will sagen, Heinrich Böll schrieb 1979 einen eponymen Roman.
Es handelt sich um einen literarischen Versuch der deutschen Geschichtsbewältigung in der Nachkriegszeit. Die Erzählung spielt im „Deutschen Herbst 1977“ mit den Nachwirkungen der RAF und als Mahnmal gegen Gewalt und die Schattenseiten des Kapitalismus, Sippenhaft und Resozialisierung.
Der Roman handelt von Fritz Tolm, seiner Frau Käthe, ihren Kindern Rolf, Herbert und Sabine, deren Leben schicksalhaft erzählt werden. Eigentlich hätte Tolm Museumsdirektor werden wollen, aber eine Erbschaft machte ihn über Nacht zum Verleger und schließlich, aufgrund seiner aufopfernden Menschlichkeit zum Präsidenten einer mächtigen Interessensvertretung. Heute steht er ganz oben, in der vom Kapitalismus geprägten Gesellschaft, wo es keine Rast, keine Entspannung und keine Privatsphäre mehr gibt. In diesem Umfeld soll er vom „Polizeistaat“ geschützt und „zu Tode geschützt“ werden. Ein Netz von Sicherheitsmaßnahmen wird nicht nur zu seinem eigenen Schutz, sondern auch zur Überwachung seiner selbst und seiner Familie eingerichtet. Der Schutzraum, den der Staat gewährt, trägt Züge eines Gefängnisses. Fritz Tolms Kinder legen allerdings wenig Wert auf diesen besonderen Schutz des Staates. Sie gehören zur gesellschaftlichen Opposition und sympathisieren mit alternativen Gesellschaftsmodellen.
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