SPD-Programm für Bildung Schulz-Plan würde Milliarden kosten
Gebührenfreie Bildung von der Kita bis zum Studium - was Martin Schulz, Kanzlerkandidat der SPD, fordert, ist populär, aber wohl auch teuer. Die Kosten könnten sich nach SPIEGEL-Informationen auf bis zu fünf Milliarden Euro belaufen.
Allerdings hat der SPD-Chef es dabei nicht belassen. Er kündigte auch mehr Sozialarbeiter in Schulen und einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung an. In der Parteispitze gibt es deshalb Befürchtungen, das gesamte Paket könnte am Ende sogar noch teurer werden.Man kann sich lebhaft vorstellen, wie Onkel Wolfi in seinem Rollstuhl rotiert und die Gesichtsfarbe wechselt und die deutsche Ökonomengilde sich wieder einmal gegenseitig auf die Schulter klopft, es doch (besser) zu wissen, wo das nun hinführt.
Die implizierte Frage des Spiegels und alle anderen deutschen Medien stellen die gleiche Frage ist, wie soll das bezahlt werden? Es ist hier gleichgültig, ob es um Bildung, Infrastrukturprogramme, Industrieanschubinvestitionen oder Umweltprogramme geht. Wie simpel die interessierte Frage nach der Bezahlbarkeit beantwortet werden kann, zeigt Neil Wilson.
The Function of Government Spending
Why you pay for it by spending the money
Die Funktion der Staatsausgaben
Warum sie durch Ausgeben wieder bezahlt werden
Any proposed government policy is challenged with the same question: “how are you going to pay for it”.
The answer is: “by spending the money”.
Which may sound counter intuitive, but we can show how by using a bit of mathematics.Jede vorgeschlagene Regierungspolitik wird mit der gleichen Frage herausgefordert: "Wie soll das bezahlt werden".
Die Antwort lautet: "indem man das Geld ausgibt".
Das kann kontraintuitiv klingen, aber wir können es erklären, mit einem bischen Mathematik.
Jede Staatsausgabe hat den Effekt, dass irgendwelche Leute irgendwo etwas Einkommen erhalten, das sie vorher nicht hatten im Gegenzug für die Bereitstellung von Gütern oder Dienstleistungen. Sie zahlen dann etwas Steuern und entscheiden, wie viel von diesem Einkommen sie für andere Waren und Dienstleistungen in der Wirtschaft ausgeben und wie viel für einen regnerischen Tag zu sparen. Dieser Vorgang wiederholt sich dann mit dem Geld, das zwischen den Menschen herumläuft, die Transaktionen vollziehen.
Wir unterstellen der Einfachheit halber, die Leute verzichten auf das Sparen und geben ihr Geld für Waren und Dienstleistungen aus, die ihrerseits besteuert werden. Sukzessive fliesst das vom Staat anfangs ausgegebene, lies investierte, Geld wieder an den Staat zurück, d.h. der Staat saugt das zuvor ausgegebene Geld durch Besteuerung wieder ab. (1)
Andrew Berkeley erklärt das Szenarium des fiskalen Multiplikators in seinem Post
The circular flow of government money (Der Kreislauf des Staatsgeldes)
Auszug:
Nehmen wir an, dass die Regierung zunächst 100 Pfund ausgibt und einen Einkommensteuersatz von 20% festlegt. Der private Sektor gewinnt ein Einkommen von 100 Pfund, aber zahlt 20 Pfund zurück an die Regierung sofort als Steuer. Die Inhaber des verbleibenden verfügbaren Einkommens haben jetzt zwei Möglichkeiten: sie können es ausgeben oder nicht verbringen, und nicht ausgeben ist einfach das, was wir als Sparung bezeichnen. Denn jetzt gehen wir davon aus, dass die 80 Pfund des verfügbaren Einkommens vollständig für Konsumgüter und Dienstleistungen ausgegeben werden - d. H. Kein Sparen (noch). Diese zusätzlichen Verbrauchsausgaben werden zu einem zusätzlichen 80 Pfund Einkommen für die Wirtschaft, von denen 20% - 16 Pfund - an die Regierung als Steuer bezahlt wird. Insgesamt Einkommen so weit ist also 180 Pfund: 100 von der ursprünglichen Regierung Ausgaben und 80 Pfund aus dem anschließenden Verbrauch Ausgaben. Der Gesamtbetrag der Steuer, die an die Regierung gezahlt wird, beträgt 36 Pfund (20 plus 16). Und der private Sektor hält jetzt 64 Pfund als verfügbare Einkommen (80 Pfund Einkommen - 16 Pfund Steuern = 64 Pfund), die auch ganz ausgegeben und ein ähnliches Muster der weiteren Einkommen und Steuereinnahmen folgt. (Google translate)Andrew Berkeley erklärt in einem folgenden Post, wie sich eine prozentuale zusätzliche Sparquote auswirkt.
Staatsinvestitionen und Sparen
Wie Ersparnisse des privaten Sektors den fiskalen Multiplikator und das Budget der Regierung beeinflussen.
Oder wie Abba Lerner schrieb:
The central idea is that government fiscal policy, its spending and taxing, its borrowing and repayment of loans, its issue of new money and its withdrawal of money, shall all be undertaken with an eye only to the results of these actions on the economy and not to any established traditional doctrine about what is sound and what is unsound. This principle of judging only by effects has been applied in many other fields of human activity, where it is known as the method of science opposed to scholasticism. The principle of judging fiscal measures by the way they work or function in the economy we may call Functional Finance …
Government should adjust its rates of expenditure and taxation such that total spending in the economy is neither more nor less than that which is sufficient to purchase the full employment level of output at current prices. If this means there is a deficit, greater borrowing, “printing money,” etc., then these things in themselves are neither good nor bad, they are simply the means to the desired ends of full employment and price stability …Vor diesem Hintergrund wirkt das ewige Gelaber von der Schwarzen Null ermüdend.
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(1) Inflationsgefährdend wäre diese fiskale Operation nur, wenn die zur Verfügung stehenden Resourcen unzureichend sind oder die Produktion auf Vollkapazität ausgelastet wäre.
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